Donnerstag, 26. Januar 2017

Was tun bei Magen-Darm-Erkrankung

Irgendwann erwischt es jeden einmal, egal ob man Kinder hat oder keine. Aber wenn man Kinder hat, dann kommt man never ever dran vorbei. Spätestens wenn die Kleinen (zum Beispiel in einer Betreuungseinrichtung) auf viele andere Kinder stossen.

Beim ersten Mal erschrickt man sich doch noch sehr, wenn die Kleinen das Übergeben schier gar nicht mehr aufhören wollen. Beim zweiten Mal ist man da schon viel gelassener. Dummerweise kündigt sich das Ganze auch nicht langsam an wie eine Erkältung, sondern es bricht - im wahrsten Sinne des Wortes - unvorhergesehen einfach heraus.

Bild von Pixabay

Meist ist so eine Magen-Darm-Erkrankung recht heftig. Wenn man Pech hat, muss man brechen und hat Durchfall gleichzeitig, der absolute Obergau. Bei Kindern fängt es oft mit Erbrechen am ersten Tag an (in den ersten 6h ist ein immer wiederkehrendes Erbrechen "normal") und der Durchfall kommt spätestens am zweiten Tag dazu. In jedem Fall schlaucht so eine Magen-Darm-Sache sehr und lässt einen ganz schön verzweifeln. Aber glücklicherweise ist das Schlimmste spätestens nach 24h überstanden - das lässt einen durchhalten.

Was hilft also, wenn es dann urplötzlich losgeht*?

1. Trinken
Trinken ist das A und O, denn der Flüssigkeitsverlust ist hoch und gerade die Kleinsten haben Schwierigkeiten ihren Nährstoff- und Mineralienhaushalt aufrecht zu erhalten:

  • was man immer da hat: 1 Glas Tee/abgekochtes Wasser mit 1TL Zucker und einer Prise Salz
  • verdünnte Tees (am besten mit Traubenzucker, z.B. Dextropur, vermischt; auf 500ml Tee kommen 5 TL Traubenzucker)
  • Elektrolytegemische (z.B. Oral-Pädon, gibt es für Kinder in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen)
  • frischgepresster Orangensaft (für Kleinkinder und Erwachsene)
  • CocaCola (nur Erwachsene)

Wenn das Trinken verweigert wird, löffelweise anbieten.

Unbedingt auf Anzeichen der Austrocknung bei den ganz Kleinen (trockene Zunge/Schleimhäute, eingesunkene Augen oder eingesunkene Fontanelle bei Babies, apathisches Verhalten, schlechter Saugreflex, trockene Windeln) achten. Die Haut sollte straff und rosig sein. Dann brauchen die kleinen Patienten mindestens 40-50ml Trinklösung pro Kilo Körpergewicht.

Stillkinder** unbedingt weiterstillen. Wenn man selbst Magen-Darm hat, kann man so die körpereigenen Antikörper dem Stillkind weitergeben und es oftmals vor der ganzen Misere schützen.

2. Essen
Es müssen und sollten keine grossen Mengen gegessen werden, aber Essen und Trinken sorgen dafür, dass man nicht irgendwann ins Hungern fällt und sich möglicherweise noch mehr erbricht. Auf Fett und Zucker sollte man komplett verzichten:

  • Salzstangen / Cracker / TUC
  • Zwieback
  • Weissbrot
  • Geriebener Apfel

Ab dem zweiten bzw. dritten Tag helfen bei uns gedünstete Kartoffeln und Karotten (gerne auch gestampft oder püriert), Trockenes wie Nudeln oder Reis, oder auch ein Gemüsesüppchen. Oder auch mal eine Banane.

Viele schwören auf die Moro-Suppe. Dafür schält und schneidet man 500g Karotten und kocht diese 1h lang in 1 Liter Wasser. Zum Schluss 1EL Salz dazugeben. Wer mag, kann die Suppe pürieren. Und dann mehrmals täglich davon essen.

3. Medikamente
Hier sollte man vorsichtig sein und am Besten einen Arzt konsultieren.

  • Bei Erbrechen gibt es Vomex-A als Zäpfchen, Saft oder Tabletten (wobei die Zäpfchen wohl am wirksamsten sind).
  • Bei Durchfall greifen wir auf Perenterol (Junior für Kinder ab 2) zurück. Der enthaltene Hefepilz hilft, die Darmflora wieder aufzubauen, daher dauert die Wirkung etwas.
  • Wenn man absolut alles Zustöpseln möchte, hilft Imodium Akut (nur für Erwachsene, auch für Stillende**).


4. Vorsichtsmassnahmen
Sobald es einer in der Familie hat, ist die Wahrscheinlichkeit recht gross, dass es die anderen Familienmitgliedern auch bekommen. Daher immer lange Hände waschen mit Seife und desinfizieren, was das Zeug hält. Auch beim Wäsche waschen am besten ein Intensivprogramm einschieben und auch hier ein Desinfektionsmittel als Spülung nutzen.

Dennoch sollte man bei Kindern so eine Magen-Darm-Erkrankung nicht auf die leichte Schulter nehmen. Bei Fieber und Schmerzen, wenn das Kind schlapp ist oder gar nicht trinken will, oder gar Anzeichen der Austrocknung (siehe oben) zeigt - sofort zum Arzt. Bei Babies kann der Flüssigkeitsverlust sehr schnell bedrohlich werden, deshalb würde ich mit Babies (oder jünger als 7 Monate) immer sofort zum Arzt oder ins Krankenhaus fahren.

In diesem Sinne hoffe ich, dass ihr alle davon verschont bleibt und wenn doch, habt ihr jetzt eine Zusammenfassung, die euch hoffentlich hilft.

Falls ihr noch Tipps und Tricks habt, hinterlasst mir doch bitte ein Kommentar.


*Ich möchte natürlich darauf hinweisen, dass ich nicht vom Fach bin und nicht den Arzt, Hebamme oder anderes Fachpersonal ersetzen kann oder will. Ich bin einfach nur Mama mit ein bisschen Erfahrung und möchte unsere Tipps und Tricks teilen.
**Wer stillt oder schwanger ist, kann jederzeit auf Embryotox nachschauen, welche Medikamente genommen werden können.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen