Donnerstag, 15. September 2016

Geduld ist nicht immer meine Stärke

Gestern war mal wieder einer dieser Tage. Ich war mit beiden Mädels den ganzen Tag unterwegs. Ein schöner Tag, bei bestem Wetter. Beide waren absolute Engelchen und zuckersüss. Nach einem Abendessen haben wir uns gegen halb sieben auf den Rückweg gemacht, denn mit hungrigem Kind will keiner im Stau stehen. Aus dem Norden von München einmal in die Innenstadt mit dem Auto brauchten wir gute 40 Minuten.
Miniminga1 wollte schon nach 5 Minuten wieder aussteigen. Miniminga2 schlummerte zum Glück friedlich.

Nach 20 Minuten war aber auch die Kleine wach und weinte. Während ich an der Theresienwiese entlang fuhr (kurz vor Wiesenstart ist da bekanntlich schon ein bisschen was los), fischte ich nach dem Schnuller der Kleinen, den sie lautstark protestierend suchte, nur um diesen nach 2 Sekunden wieder auszuspucken. Die Grosse versuchte ich mit Keksen ruhigzustellen. Ich war gestresst, beugte ich mich abwechselnd zur Seite und nach hinten und beide krähten. Erstmal durchatmen.
Zu Hause angekommen musste ich erstmal einen Parkplatz suchen. Wer zum Geier erlaubt mehrere Baustellenparkverbote mitten in der Stadt am Schulanfang und kurz vor Wiesenstart? Parkplätze sind bei uns eh rar und jetzt ist die halbe Strasse auch noch blockiert. Denkt da keiner mit? Nerv!

Wir drehen unsere Runden auf der Suche nach einem freien Platz für das grosse Familienschiff und ich habe es aufgegeben, die beiden zu beruhigen. Endlich eine Lücke, unter Geschrei den Kinderwagen aufbauen und beide rausholen. Ich bin am Ende meiner Kräfte. Miniminga2 schreit im Wagen und kann den Schnuller nicht behalten. Miniminga1 hat sich inzwischen beruhigt, will aber den etwas längeren Heimweg nicht mehr antreten (und Mutti hatte klugerweise am Morgen das Buggyboard abgeschraubt). Also schiebe ich ein schreiendes Baby und zerre ein Kleinkind hinter mir her. Zu Hause will sie auch nicht in den ersten Stock gehen, ihre Schuhe selbst ausziehen, ich bin kurz vorm Platzen.

Sie will noch einen Joghurt, von mir aus, dann kann ich in Ruhe die Kleine stillen. Als die Grosse anfängt den Joghurt über Tisch und Stuhl zu verteilen, werde ich kurz laut und beide Mädels fangen wieder das Schreien an. Und dann denk ich mir: so what. Wir sind alle durch, soll sie doch den Joghurt sonst wo hinschmieren. Immerhin ist sie damit zufrieden, die Kleine kann weiter in Ruhe ihre Milch trinken. Ich werde langsam wieder ruhiger und schau mir verliebt meine süssen Mädels an. Tischmanieren kann ich den beiden auch noch ein anderes Mal beibringen.

Normalerweise klappt das mit dem gesitteten Essen recht gut.

Und auf einmal sind beide Mädels zufrieden und ganz ruhig. Miniminga2 lässt sich nach dem Stillen direkt ins Bett legen und schläft ein. Miniminga1 rennt schon von sich aus ins Bad zum Zähne putzen. Wie schön.

Und ich merke, wenn ich gestresst bin, sind es die beiden auch. Wenn wir aber alles ruhig machen, im Tempo der Mädels und auch mal fünfe gerade sein lassen, dann geht es uns gut damit. Muss ich wohl noch ein bisschen an mir arbeiten und mich mehr in Geduld üben. Kinder lassen sich einfach nicht in andere Formen pressen.

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